Wer bin ich eigentlich? Wir alle kennen dutzende spontane Antworten auf diese Frage. Wir identifizieren und mit unseren Namen, Alltags-Rollen oder Berufen. Doch sind das wirklich wir selbst? Je mehr ein Mensch beginnt, über diese simple Frage nachzudenken, desto schneller stößt er an die Grenzen seines rationalen Denkvermögens.
E@rwachen in ein neues Menschsein
Unsere wahre Identität – oder besser unser Sein – lässt sich mit dem denkenden Verstand nicht erfassen. Um eine annähernde Vorstellung von dem zu bekommen, was wir wirklich sind, müssen wir die Wahrnehmung erweitern.
Momentan nimmt der Drang, sich intensiv mit dem eigenen Sein auseinander zu setzen, weltweit zu. Waren die großen Fragen unserer Existenz früher religiösen Führern oder Philosophen vorbehalten, drängen sie jetzt immer mehr ins Bewusstsein ganz normaler Menschen.
Ein globaler Prozess des Erwachens hat eingesetzt und verändert die Denk- und Wahrnehmungsweise von Millionen Menschen. Die einen sprechen von der Neuen Zeit, andere vom Wassermann-Zeitalter, dem Aufstieg in die 5. Dimension oder dem Anbeginn des Goldenen Zeitalters.
Auf der Suche nach sich selbst
Menschen geben sich nicht mehr mit alten Wahrheiten aus religiösen Dogmen oder mit unvollständigen naturwissenschaftlichen Erklärungen zufrieden. Die Frage nach der eigenen Identität führt zwangsläufig auf den Weg des spirituellen Erwachens.
Tief im Inneren fühlen wir jetzt, dass etwas anderes „richtig“ und „wahr“ ist. Um zu diesen neuen Wahrheiten durchzudringen, muss sich der Geist von alten Werten und Systemen befreien. E@rwachen und Erleuchtung sind nichts, das vom Außen kommt. Vielmehr geht es darum, ein altes Gewand abzulegen und unsere Vollkommenheit im Inneren zu erkennen.
Am Anfang des Weges begegnen dem erwachenden Menschen mitunter heftige Krisen, emotionale Erschütterungen oder eine unerklärliche tiefe Sehnsucht. Spontane Erleuchtung, Visionen oder bisher unbekannte Gefühle können sich einstellen.
Wieso war das früher nicht möglich?
Wir sind geprägt von Wertvorstellungen und Systemen, die Menschen über Jahrhunderten dienten. Manche davon waren nützlich (zu ihrer Zeit), andere schaden der Menschheit bis heute. Die Unterdrückung von Wissen und Weisheit durch Kirchen und totalitäre Regierungssysteme hat ein sehr einseitiges Denkvermögen hervorgebracht.
Der französische Philosoph und Naturwissenschaftler René Descartes prägte im 17. Jahrhundert den Ausspruch
„Ich denke, also bin ich!“ (Cogito ergo sum).
Obwohl er ein Freigeist seiner Zeit war, kam er nicht auf die Idee, Dinge wie
„Ich fühle, also bin ich!“ oder
„Ich rieche, also bin ich!“ zu sagen.
Gefühle und Sinneswahrnehmungen wurden in einer streng materialistisch und determinierten Geisteswelt als minderwertig angesehen. Das Denkvermögen war geprägt von „wahr“ oder „falsch“, „gut“ oder „böse“ sowie einer streng mathematisch-linearen Vorstellung dieser Welt.
E@go, Psyche und Bewusstsein
Seit dem Beginn der extremen Industrialisierung ab dem 20. Jahrhundert nehmen psychische Störungen dramatisch zu. Die Wissenschaft von der Psyche entwickelte sich erst ab dem späten 18. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert ging man noch davon aus, dass sich „Irre“ zu weit von ihrer Seele entfremdet hätten. Im 21. Jahrhundert haben wir die Situation, dass ein Großteil der Menschheit schon gar nicht mehr an die Existenz eine Seele glaubt!
Der österreichische Psychologe Sigmund Freud veröffentlichte 1923 eine Schrift mit dem „Strukturmodell der Psyche“. Den lateinischen Begriff E@go (= Ich) benutze er zunächst völlig wertfrei. Freud teilte die Psyche in drei Abschnitte ein:
Im niederen Ego oder dem unpersönlichen, frühkindlichen Selbst, sah er den Sitz der Libido und der (im späteren Leben zumeist negativ bewerteten) Triebhaftigkeit.
Freuds mittleres Ego entspricht unserem Alltags-Ich, das in der „Realität“ lebt und eine auf Vernunft basierende regulierende Kontrolle ausübt.
Im Super-Ego sah er die höheren Wertvorstellungen und geistige Moral angesiedelt.
Als erster erkannte er die Wurzel späterer Störungen der Psyche in traumatischen Erlebnissen während der Kindheit.
Seiner Lehre nach braucht der zunächst nur auf der Triebebene existierende Säugling Nahrung und Berührung. Stimmt die Basis aus ausreichend Stimulation der Haut sowie einem ständigen Gefühl des Gefüttertseins, wächst ein zufriedener Mensch heran. Bekommt das Kind zu wenig Zuwendung und muss um Liebe und Nahrung betteln (schreien), ist Freuds These nach bereits der Grundstock für ein späteres Leben in Mangel und Frust gelegt. Interessanterweise spielten Begriffe wie Seele oder Bewusstsein für ihn kaum eine Rolle.
Wie das Ego unser Denken bestimmt
Unsere exzessiven Denkgewohnheiten basieren fast ausschließlich auf Freuds These aus Mangel und Frust: Sorgen, Zukunftsängste und Lösungsstrategien für angenommene oder tatsächlich existierende Probleme.
Kaum ein Mensch hält in der heutigen Gesellschaft Glück für dauerhafter als Stress (= heimlicher Überlebenskampf) und Reichtum für natürlicher als Armut (= heimliches Mangelbewusstsein).
Das Leben lehrt uns als Kinder leider bis heute nur zu oft Lieblosigkeit und Mangel. In der Schule lernen wir immer noch, dass Dinge nur so oder so sein können und die mathematisch-naturwissenschaftliche Denkweise als einzige ernst zu nehmen sei. Soziale Probleme, Angst vor Arbeitslosigkeit und ein Gefühl des Alleinegelassensein in der Welt begleiten die meisten von uns.
Viele Menschen passen sich irgendwie an und meistern ihr Leben auf den möglichen Ebenen, andere werden krank oder begeben sich auf die Reise in das geistige Erwachen hinein.
Das Abenteuer der Selbsterkenntnis
Im Zen wird der Verstand durch unlösbare Rätsel oder einen plötzlichen gewollt herbeigeführten Schock an seine Grenzen geführt. Traditionell schlugen Zen-Meister Schüler plötzlich mit einem harten Stock. Durch das sinnlose Nachdenken über die Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit der Tat konnte sich bestenfalls eine erleuchtende Erkenntnis einstellen. Oder aber der Schüler dachte weiterhin zwanghaft über die Bedeutung des Ereignisses nach.
Erwachende Menschen werden im Alltag mit ebenso wachrüttelnden Strukturen konfrontiert. Der plötzliche Verlust des Arbeitsplatzes, soziale Ungerechtigkeit oder Depressionen bewegen sie zu einer Auseinandersetzung mit inneren Werten und der Selbstwahrnehmung. Die globale Corona-Krise zwingt gar Millionen Menschen zum Ausstieg aus dem Hamsterrad und zur intensiven Beschäftigung mit sich selbst und den eigenen Ängsten.
Der erwachte Geist fürchtet sich nicht vor Krisen. Er erkennt den höheren Sinn der Ereignisse, schließt Frieden mit der Vergangenheit und öffnet sich dem Dasein in einer liebevollen, angstfreien Präsenz.
Der Weg vom Wissen zur Weisheit
Wir leben in einer Zeit, in der spirituell interessierte Menschen auf ein reiches Angebot an Lehrern, Seminaren und Büchern zurückgreifen können.
Die Wege zur Erleuchtung und Befreiung des Geistes sind so individuell wie die Menschen selbst. So manch einer findet ein neues geistiges Zuhause in alten Weisheitslehren, andere finden den Zugang über die Natur oder die eigene Medialität. Genauso gut können Achtsamkeit, Musik, und Mantras festgefahrene Denkgewohnheiten lockern und den Zugang zu einem neuen, befreiten Ich erleichtern.
Therapeutische Ansätze arbeiten mit der Bewusstwerdung der eigenen Ur-Konflikte. Trance-Reisen in die Kindheit zeigen Zusammenhänge und liefern Erklärungen für bestimmte Verhaltensweisen und Ängste. Dennoch nährt alles Wissenwollen weiter die Strukturen des Egos. Dreht sich ein Sinnsucher auf dieser Ebene im Kreis, ist es an der Zeit, das Herz zu öffnen. Alle Fragen und Antworten können dann überflüssig werden. Die Leere füllt sich mit dem Reichtum der freien Wahrnehmung, einem Gefühl des Angekommenseins im eigenen Leben und wertfreier Liebe.
Eckhard Tolles – gelebte Spiritualität im Jetzt!
„Die meisten Menschen leben so, als seien Vergangenheit und Zukunft wichtiger als der gegenwärtige Moment, dabei ist der jetzige Moment das einzige, was wir in Wahrheit haben.“
Gegen Ende seiner 20er Jahre erlebte Eckhard Tolle trotz beruflicher Erfolge eine permanente Unzufriedenheit, Depression und emotionale Krisen.
Eines Abends sagte er zu sich selbst
„Ich kann mit mir nicht mehr leben!“.
Die Wahl der Worte „Ich mit mir“ löste eine spontane Erkenntnis in ihm aus. Es mussten mindestens zwei Identitäten in ihm anwesend sein!
Als Tolle am nächsten Morgen erwachte, war sein Zimmer erfüllt von Frieden und einer eigenartigen Lebendigkeit. Selbst auf den Straßen der turbulenten Großstadt hielt dieser göttliche Zustand weiter an. Obwohl er Erleichterung gefunden hatte, beschäftigte ihn die Frage nach den Ursachen dieser Wandlung.
Über viele Jahre hinweg forschte Eckhard Tolle nach Antworten in den großen spirituellen Schulen und Weisheitslehren dieser Welt. Aus seinem Prozess des Verstehens entwickelte sich seine heutige Lehre.
Ihm wurde klar, dass sein Ego-identifizierter Verstand ihm eine ständige Geschichte im Kopf erzählt hatte. Eine Geschichte von Mangel, Traurigkeit und Leid. Sein spontanes Erwachen erkannte Eckhard Tolle als die Herauslösung seines Bewusstseins auf dem Ego-basierten Denkstrom und dem damit verbundenen Drama.
Heute lehren uns wissenschaftliche Disziplinen wie die Quantenmechanik und Epigenetik, das Spiritualität mehr als ein Nebenzweig unseres Daseins ist. Mit unseren geistigen Fähigkeiten und Gefühlen erschaffen wir tagtäglich unsere Welt. Höchste Zeit also, den Negativ-Film im Kopf zu verändern!
Eckhard Tolles Bücher, Teachings und Online-Seminare liefern dabei eine wertvolle Hilfestellung. Wie kein anderer erklärt er alte Weisheiten und neues Wissen auf leicht verständliche Weise. Seine Tipps zu Achtsamkeit, Atemtechniken und der Selbst-Beobachtung können perfekt in den Alltag integriert werden. Millionen begeisterte Anhänger sehen in ihm den einflussreichsten spirituellen Lehrer unserer Zeit.
M@ooji – ein multikultureller Guru und spiritueller Meister
Tony Moo wurde 1954 auf Jamaika geboren, verbrachte seine späteren Jahre in London und gilt heute als einer der beliebtesten Gurus und erleuchteten Persönlichkeiten.
M@ooji, wie er inzwischen genannt wird, lehrt zwar die indische Weisheit „Advaita“ (Nicht-Dualität), legt sich in seinem Wirken aber nicht religiös fest. Ihm sind alle Menschen willkommen. Seine Liebe kennt weder Regeln noch irgendwelche andere mentalen Konzepte.
1987 erlebte M@ooji durch einen Mystiker die Einweihung in das Christus-Bewusstsein. Diese Erfahrung berührte ihn so tief, dass er sein komplettes Leben umkrempelte. Sein Dasein als Straßenmaler und Kunst-Dozent gab er auf und zog sich für eine Weile zurück. Als ihm Ramana Maharshis Schrift „Wer bin ich?“ in die Hände fiel, machte er sich auf den Weg nach Indien. Im Maharshi Schüler Sri Poonjaji „Papaji“ fand Mooji schließlich seinen Lehrer des Herzens.
Er verbrachte mehrere Jahre im Umkreis seines Gurus und kehrte M@ooji schließlich nach London zurück. Durch seine friedvolle Ausstrahlung und liebevolle Art fanden immer mehr Menschen den Weg in seinen kleinen Chai-Shop in London. Daraus entwickelte sich Moojis eigenes Wirken als Guru und erleuchteter Meister. In den hinduistischen Weisheits-Traditionen wird davon ausgegangen, dass der Sinnsuchende alleine durch den Kontakt zu einem erleuchteten Wesen dessen Weisheit annehmen kann.
Inzwischen lebt der unkonventionelle Meister in Portugal. Dort, in Indien und auf weltweiten Tourneen schert er Anhänger, Gäste und Neugierige um sich. Geduldig beantwortet er Fragen und hilft Menschen auf dem Weg der Selbsterkenntnis. Seine besondere Art, Erkenntnis zu vermitteln (Lehren durch Nicht-Lehren) löst die Gegensätze der Polaritäten auf und vereint sie zu einem liebevollen umfassenden Verständnis.
Bei lästigen Angewohnheiten wie dem ständigen quälenden Denken oder Süchten, empfiehlt er, diesen so wenig Beachtung wie möglich zu schenken. Statt sich zu maßregeln oder zu etwas zu zwingen, rät der stets fröhlich heitere Mooji zu einer neutralen Selbst-Beobachtung mit einem offenen und neugierigen Geist.
Die Frage nach dem „Wer bin ich?“ beantwortet Mooji auf diese Weise
„Jedes lebende Wesen ist ein Ausdruck des ewigen Selbst. Der höchste Zweck des Lebens ist in das Erwachen in diese eine Wahrheit hinein. Ein erwachter Meister ist wie ein Geburtshelfer auf dem Weg zur Erleuchtung“.